Demografie Italiens

Bevölkerungspyramide Italien (2017)

Italiens Bevölkerung ist von ca. 60 Millionen im Jahr 2018 auf weniger als 59 Millionen im Jahr 2022 gesunken, als die offizielle Bevölkerungszahl bei 58.850.171 lag. Die Anzahl der 2022 erfassten Geburten unterschritt die 400.000 und lag bei 392.598 Lebendgeburten. Je 1.000 Einwohner wurden somit nur sieben Kinder geboren, denen 12 Todesfälle je 1.000 Einwohner gegenüberstehen, wie das italienische Statistikamt bekannt gab.[1]

Dennoch liegt Italien, nach Deutschland und Frankreich, auf Platz 3 der bevölkerungsreichsten Länder innerhalb der Europäischen Union.[2]

Die Bevölkerungsdichte liegt bei ca. 200 Personen pro km² und liegt damit über dem weltweiten Durchschnitt, jedoch unter dem Schnitt der am dichtesten besiedelten Ländern Westeuropas. Das Land befindet sich in einer fortgeschrittenen Phase des demografischen Übergangs und besitzt die typischen demografischen Eigenschaften von hochentwickelten Ländern. Anzeichen dafür sind die sehr weit fortgeschrittene Alterung der Bevölkerung und eine niedrige Gesamtfertilitätsrate. Mit einem Medianalter von 45,8 Jahren war Italien 2018 bereits die drittälteste Gesellschaft der Welt und die Fertilitätsrate pro Frau lag unterhalb von 1,3 Kindern und damit deutlich unter dem Niveau, das zur Bestandserhaltung notwendig wäre. Da ein hohes Durchschnittsalter und eine niedrige Geburtenziffer zusammenkommen, übersteigt die Zahl der Todesfälle die der Geburten bereits seit Jahren massiv, so dass die Bevölkerung nur durch Einwanderung nach Italien stabil gehalten werden kann. Italien, das lange ein Auswanderungsland war, ist deshalb inzwischen ein bedeutendes Ziel für Einwanderer.

Die zunehmende Migration aus dem Ausland führt wie in vielen anderen Ländern zu einer Veränderung der Bevölkerungsstruktur. Zwischen 2002 und 2018 stieg die Anzahl der ausländischen Bewohner von 1,3 Millionen auf 5,1 Millionen an und erreicht damit einen Anteil von ca. 8,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Seit der Erweiterung der Europäischen Union kam die letzte Migrationswelle vorwiegend aus europäischen Staaten, insbesondere aus Osteuropa und zunehmend aus Asien, und ersetzte Nordafrika als wichtigstes Herkunftsgebiet. Ab 2013 war die Herkunft der im Ausland geborenen Bevölkerung wie folgt unterteilt: Europa (50,8 %), Afrika (22,1 %), Asien (18,8 %), Amerika (8,3 %) und Ozeanien (0,1 %). Neben der Migration aus dem Ausland ist auch die interne Migration von Bedeutung. Eine große Anzahl von Personen migriert aus dem strukturschwachen Süden des Landes in den wirtschaftlich deutlich stärkeren Norden des Landes, womit die dortigen Strukturprobleme verschärft werden und es zur Verödung ganzer Landesteile kommt.[3][4]

  1. La popolazione cala ancora ma non al livello del biennio 2020-21. Aumentano gli stranieri auf Italienisch Istituto Nazionale di Statistica, abgerufen am 7. Juni 2023
  2. Europäische Union: Einwohnerzahl in den EU-Mitgliedstaaten¹ ² im Jahr 2023 und Prognosen bis zum Jahr 2100 Statista, abgerufen am 7. Juni 2023
  3. Europas demografische Zukunft (Seite 126 bis 129). In: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. Abgerufen am 23. Juli 2019.
  4. Dorothea Siems: Demografischer Wandel: Diese europäischen Regionen überstehen die Alterung. 25. Juli 2017 (welt.de [abgerufen am 23. Juli 2019]).

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